GESCHICHTE
DUCATI STORY DUCATI MONSTER STORY
Ende 1992, als die 907ie verschwand, bestand das ganze Ducati Programm aus Sportmaschinen, aus den Baureihen Super Sport Desmodue und die Desmoquattro. Um so überraschender daher die Premiere einer ganz neuen Ducati auf der IFMA im Oktober 1992: M900 [il Monstro] - das Monster.
Der Vater der neuen Schöpfung war Miguel Galluzzi, der damit ein Nakedbike in bester Tradition der 750 GT auf die Räder gestellt hatte: Ein leichtes Motorrad mir Rennfahrwerk, durchzugstarken Motor und aufrechter Sitzposition für den Fahrer.
Ausserdem kam die Monster auch genau zur richtigen Zeit und wurde sofort zu einem Erfolg, obwohl sich die Produktion bis Mitte 1993 wegen Lieferproblemen hinauszögerte. Die Monster schien aus allerlei Ducati-Teilen aufgebaut worden zu sein. Das 73PS starke, Luft/ölgekühlte Triebwerk stammte aus der 900SS, auch wenn der Ölkühler sich hier oberhalb der vorderen Zylinders befand.
Der Rahmen war, modifiziert, von 851/888ern mit 66 Grad Lenkkopfwinkel und 104mm Nachlauf übernommen worden, ebenso die Umlenkung für das hintere Boge-Zentralfederbein (allerdings ohne Einstellmöglichkeiten für das Ride Hight).
Dieses Fahrwerk hatte schon drei Superbike WM-Titel gewonnen und demzufolge mit 73PS-Motor keine grosse Mühe. Die nicht einstellbare 41er Showa-Gabel entstammte dem Fundus der 750SS, Bremsen und Räder von der 900SS: Die M900 war eine sonderbare Mischung. Eine Drehzahlmesser fehlte, dafür gab es Teile aus Kohlenfaser wie etwa die Seitendeckel. Das niedrige Gewicht von 184 Kilo und die niedrige Sitzhöhe von 770mm machten aus der Monster ein kompaktes, handliches Motorrad, das in Tests eine Spitze von 206km/h erreichte. Auch vollgetankt wog die Monster nur 199 Kilo.
Die M900 blieb 1994 unverändert im Programm, einzige Abwandlung war die Einführung einer (schwarzen) Alternative zum bis dato obligatorischen roten Lack. 1995 erhielt die Monstro den bronzlackierten Rahmen und die Räder der anderen Modellen, dazu kamen graulackierte Motordeckel. Die Schalldämpfer wurden abgeschrägt, um mehr Bodenfreiheit zu gewähren. Das Monster-Konzept war so erfolgreich, dass 1994 eine 600er erschien, die in Rot oder Gelb lieferbar war. Bestückt mit dem Motor der 600SS der zwei-in-eins-Auspuffanlage der M900 und der gleichen einfachen Scheibenbremsen vorn gab es die M600 mit entweder 33 oder 53 PS.
Das trokengewicht betrug 174 Kilo, und die Testmaschine von Motociclismo lief im September 1994 176km/h. Mit 13,592 Sekunden und 156,36 km/h auf der Viertelmeile bot die M600 etwa die gleiche Leistung wie die 750GT zwanzig Jahre zuvor.
Die M600 vollzog die gleichen, und die einzig neue Ducati auf dem Mailänder Salon 1995 war eine 750 Monster, die abgesehen vom grösseren Motor und einem Ölkühler, mit der M600 identisch war. Die Monster reihe verkaufte sich 1995 schon 6023 mal.
Für 1996 bekam die 900 Monster eine voll einstellbare Gabel, die jetzt Marzocchi und nicht mehr Showa zulieferte. Alle Monster Modelle hatten nun einen am Lenker plazierten Chokehebel, Gummifussrasten und geräuscharme Steuerdeckel. Da die M900 den gleichen Motor wie die 900SS aufwies, erhielt sie auch, gleich dieser, den neuen Kupplungsdeckel. Zur Auswahl standen, wie gehabt rote, gelbe und schwarze Monster.
Von allen Modellen des Jahres 1997 musste sich die 900 Monster den tiefgrefendsten Änderungen unterziehen. Bislang hatten diese den normalen Super Sport-Motor erhalten, doch jetzt erhielt die M900 ein modifiziertes Triebwerk, das die Leistung im unteren Bereich verbesserte. Der 900er Motor wirkte unterhalb von 3000 Umdrehungen immer ein wenig lethargisch, doch kleinere Ventile und anderen Nockenwellen lösten dieses Problem.
Um den Absatz in Italien anzukurbeln, veranstaltete Ducati eine eigene Rennserie, den Ducati Monster Cup. Die Organisation lag in Händen von Techna Racing in Rom. Die Motorrädern waren mit Einzelsitzbank, Bugspoiler und 916er Giannelli Auspuff ausgestattet.
Die Monster erfreuten sich in Italien grosser Beliebtheit, rund 10000 Stück konnten 1997 abgesetzt werden.
1998 mit Einfluss von TPG zeigte sich am deutlichsten bei der Monster-Reihe.
Jetzt gab b es diese nicht nur mit drei verschiedene Motoren, sondern verschiedene Ausstattungen.
Das grösste Interesse weckten zwei neue Monster, die 900S und die 900Cromo.
Die M900S hatte wie die europäische Final Edition der SS auch den 1998er Motor mit Asso-Kolben
und Technoln-Zylindern. Die Cromo, genannt nach dem verchromten Tank, hatte den 71PS starken Basis-Motor,
dafür aber schwarze Räder und Rahmen. Sie erhielt aber Seitendeckel und Schutzbleche aus Kohlenfaser.
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